Eine schlechte und eine gute Nachricht

Wenn du morgens das Zelt aufmachst, und dich eine Kuh anschaut. Unbezahlbar. Nach dem Frühstück gehen wir baden, also uns waschen, packen zusammen und fahren los. Entweder schaffen wir es heute über die Grenze nach Usbekistan oder wir bleiben noch mal eine Nacht in Kirgisistan.

Auch heute ist es mit 37°C wieder heiß. Was waren das doch für angenehme Temperaturen in den Bergen.
Nach einigen Kilometern passieren wir die Toktogul Talsperre, die größte in Kirgisistan. Die Nutzung des Wassers und ist seit vielen Jahrzehnten ein grosser Streitpunkt zwischen Usbekistan und Kirgisistan, immer wieder kam es zu Auseinandersetzungen zwischen den beiden Staaten obwohl eigentlich eine klare Vereinbarung besteht.

Im Ort Taschkomür entscheiden wir, dass wir heute noch mal in Kirgisistan zelten und erst morgen ganz gemütlich über die Grenze fahren. Nachdem wir unsere Vorräte eingekauft haben, suchen wir uns einen Platz am Fluss Naryn und finden eine Stelle unter einem Baum neben einem bewirtschafteten Strandabschnitt. Der Fluss selbst lädt nicht zu einem ausgebiegigen Bad ein, er ist trüb von Sand und Schlamm. Roland hat die Idee, dass wir uns mit den Stühlen ins Wasser setzen und dort unser Bier trinken. Mallorca Pauschaltourismus lässt grüßen. Gerade als wir das zweite Bier öffnen, kommt ein Mann zu uns. Er sagt, dass ihm das Restaurant drüben gehört und wir dort essen und auch campen können. Hier wo wir jetzt stehen, ist es nicht sicher. Aha. Wir sehen ihn neugierig an. Die Polizei hätte den Abschnitt hier gesperrt. Weil… Er macht eine Pause… hier gestern jemand gestorben ist. Roland und ich sehen uns an. Wir müssen beide ein Lachen unterdrücken. Interessante Geschäftsmethoden. Ich glaube ihm zum Glück kein Wort. Wir sagen, dass wir später vielleicht zum Essen rüber kommen und er geht wieder.

Von den Bier ein bisschen abgedüdelt, bekommen wir Hunger aber ich bin zu faul zu kochen. Also gehen wir doch rüber. Der Mann ist gerade nicht da aber seine Frau nimmt unsere Bestellung entgegen. 1x Fish&Chips und für mich Chips&Gemüse. Dauert ca. 1 Stunde weil alles frisch zubereitet wird. Auch die Chips, hauchdünn geschnittene und frittierte Kartoffelscheiben. Es schmeckt vorzüglich.

Wir unterhalten uns mit dem Mann über unsere Reise und erzählen, dass wir morgen in Uchkorgan über die Grenze nach Usbekistan fahren. Das geht nicht sagt er. Die Grenze ist nur für Einheimische. Wie bitte? Das kann ja wohl nicht wahr sein. Und jetzt? Wo müssen wir dann hin? Wir sind leicht genervt. 240km weiter nach Osh meint er. Roland und ich gucken uns an. Osh! Zu Stas und Anastassia? Ach, das ist ja super. Der kleine Umweg von 240km ist plötzlich kein Problem, zu den beiden fahren wie gern wieder hin. Zumal Roland sowieso die Halterung an seinem Scheinwerfer schweißen muss und er genau weiß, wo er das in Osh machen lassen kann.

Wir trinken noch zwei Arpa Bier im Sonnenuntergang. Der Mond geht auf, verschwindet aber auch gleich wieder. Das ist mir in Tajikistan auch schon aufgefallen. Ab halb 11 ungefähr sieht man nur noch Sterne am Himmel.

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