Kaffeedscherl in Buchara

Aziz vom Bike House in Dushanbe hat auf Rolands Whatsapp geantwortet, dass er die Felge in 30 Minuten repariert hat. D.h. ich muss jetzt nur noch heil nach Dushanbe kommen, das sind ca 1.000 km. Vorher haben wir allerdings noch eine wichtige Station der Seidenstraße: Samarkand. Aber noch sind wir im wunderschönen Buchara. Die Moscheen sind eindrucksvoller als im Iran, nochmal größer und viel bunter dekoriert. Und es gibt Cappuccino! Auch wenn Roland es für übertrieben und total touristisch hält, ich genieße meinen Julius Meinl Cappuccino für 2€ mit Blick auf einen kleinen Basar. Und den zweiten auch.

Danach sehen wir uns die Bolo Hauz Moschee mit ihren wunderschönen Holzsäulen und die Ark-Festung an, die fast komplett restauriert ist, da sie mehrmals zerstört wurde – zuletzt von den Russen 1920. Es ist fast nichts mehr original erhalten. Trotzdem sehr imposant, wenn man bedenkt, dass die Festung in dieser Größe weit vor Christus erschaffen wurde.

Natürlich wollen andere Besucher wieder wissen, woher wir kommen. Roland ist mittlerweile ziemlich genervt weil wir uns kaum frei uns ungestört bewegen können. Um sich Gerede über Fussball zu ersparen antwortet er: Austria. Einer denkt Australien der andere korrigiert: Nein Österreich und fängt an, mit gespieltem österreichischen Akzent Deutsch zu reden. Zefix, das gibt’s doch nicht. Jetzt kennt er Österreich. Rolands Plan geht leider nicht auf, jetzt muss er sich mit ihm über Österreich unterhalten.

Wir lassen uns weiter durch die Stadt treiben und kommen am Chashmai-Ayyub-Mausoleum vorbei, das leider schon geschlossen hat. Die Legende besagt, dass Hiob genau hier mit einem Stab eine Quelle aus einem Felsen geschlagen haben soll. Angeblich macht das Wasser ruhig und ausgeglichen – zu gern hätte ich uns 10 Liter davon abgefüllt für die weitere Reise…

Auf dem Rückweg ins Hotel entdecken wir ein süßes kleines Lokal direkt neben dem Hauptplatz Labi Chaus. Es gibt Sitzpodeste direkt am Springbrunnen und einen Innenhof mit orientalisch dekorierten Tischen. Wir wählen ausnahmsweise den Tisch, da es im Innenhof kühler ist. Roland bestellt Fleisch mit Pilzen, ich esse Salat. Was sonst. Es schmeckt beides hervorragend!

Abends im Hostel beantragen wir unser Visum für Tadjikistan mit Einreise am Montag. Das geht relativ einfach übers Internet. Sofern die Kreditkarte für Online-Einkäufe registriert ist. Das war Rolands VisaCard leider nicht, aber sein Bruder Christian hilft uns glücklicherweise dabei und wir können die 70$ pro Visum bezahlen. Jetzt müssen wir nur noch das O.k. bekommen und das Visum ausdrucken.

Bis spät Nachts sitzen wir im Innenhof bei ein paar Bier mit dem Australier und zwei Französinnen zusammen, reden und lachen viel. Die Belgier sind längst ins Bett, da sie um 6.30 Uhr losfahren wollen. Ganz und gar nicht unser Ding.

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