Buchara

Um 9 Uhr starten wir los. Mein Shirt habe ich komplett nass gemacht, denn es geht durch die Wüste nach Buchara. Über 400 km quasi geradeaus auf der Autobahn bei über 40°C. Ich will mich nicht beschweren, ich wusste was auf mich zukommt, vermutlich habe ich es einfach nur unterschätzt, wie anstrengend aber stückweit auch langweilig es sein kann, solche Etappen zu fahren. Einziges Highlight: Wir haben 12.000 km geschafft. Einmal müssen wir sowohl Rolands als auch mein Bike mit den Ersatzkanistern betanken. Die Straße ist in einem sehr guten Zustand, lediglich die letzten 70 km sind fester Schotter mit ein paar Schlaglöchern. Eines erwische ich so blöd, dass es mir die Vorderrad-Felge aufbiegt. Ich spüre es sofort am Fahrverhalten. So ein Mist, davor hatte ich die größte Angst. Meine 650 hat blöderweise keine Speichen- sondern Alugussfelgen, selber ausklopfen kann schnell schief gehen und die Felge bricht. Glücklicherweise hält der Reifen die Luft und so kann ich weiter fahren. Es gibt in Dushanbe in Tadjikistan das Bike House, mit dem wir schon wegen Rolands Reifen Kontakt hatten. Wir denken, es ist das Beste, ihn heute Abend anzuschreiben, ob er uns helfen kann. Die restliche Strecke fahre ich extrem vorsichtig und langsam. Ich hab keine Lust, hier liegen zu bleiben.

Wir erreichen das Rumi Hostel ohne weitere Zwischenfälle und können unsere Bikes im Innenhof parken, neben einer Suzuki 650, die einem Australier gehört. Später kommen noch 3 weitere Bikes, zwei 1200GS und eine Honda Varadero an. Ein belgisches Pärchen ist auf den GSen unterwegs in die Mongolei. Beide Motorräder haben rechts und links Ersatzreifen montiert sowie Zusatzscheinwerfer für die Zusatzscheinwerfer. Und ich dachte, wir schleppen viel mit uns rum. Sie erzählen uns, dass sie die Reifen in Dushanbe wechseln wollen – bei dem gleichen Bike House zu dem wir auch wollen. Das scheint wohl der richtige Mann für sowas zu sein.