Wir starten mit einem großartigen Frühstück und packen dann unsere Sachen. Und das dauert. Da wir alle Klamotten durchgewaschen haben, ist es quasi wie zum 1. Mal losfahren. Alles muss in den Taschen verstaut und diese dann auf dem Bike befestigt werden. Es ist so mühsam und auch ein bisschen nervig. Um 12 fahren wir endlich los. Roland hat jetzt schon Bedenken, dass wir die heutige Etappe nicht schaffen werden.
Es geht zuerst die Küstenstraße SH8 an der albanischen Riviera entlang. Die kurvige Straße wurde vor ein paar Jahren neu ausgebaut, ein paar Haarnadelkurven führen auf den Llogara-Pass mit etwas über 1.000m. Von oben hat man einen wunderbaren Blick auf die Steilküste der Riviera. Hinter uns in dichte Wolken gehüllt, die Berge des Ceraunischen Gebirge. Das Gebirge erstreckt sich auf 100km entlang der Küste und unser Plan ist es, durch das Gebirge auf der SH75 Richtung Süden zu fahren. Also eigentlich wieder zurück zur griechischen Grenze.
Auf der Strecke durch die Berge treffen wir zufällig Armand, den Tourguide. Er ist mit einer Gruppe Mountainbikern unterwegs und die gleiche Straße auf den Pass hochgefahren wie wir eben. Respekt. Armand wundert sich, dass wir so spät los gefahren sind und meint, dass wir heute maximal bis zur Farma Sotira kommen. Das ist eine Farm in den Bergen mit Campingplatz, die auch sehr Motorradfahrer-freundlich sind. Die Farm liegt direkt an der griechischen Grenze auf der Höhe von Konitsa, wo wir vor ein paar Tagen erst waren. Und er behält Recht. Nach einer wunderschönen Fahrt durch die einsame Bergwelt erreichen wir die Farm. Wir stellen unser Zelt im Garten auf und begrüßen die Tiere hier: Den Schimmel, der neben unserem Zelt grast, Gänse, zwei hüfthohe Hunde, einen Welpen, braune, rote und schwarze Katzen und die Forellen im Teich. Eine der Forellen wird gleich bei Roland auf dem Teller landen.